Windows XP: Wie lange Ihr Virenschutz noch hält
In wenigen Monaten läuft der Microsoft-Support von Windows XP aus. Auch Antivirenhersteller aktualisieren ihre Definitionen nur noch für eine begrenzte Zeit.
Ab Anfang April 2014 gibt es keine Sicherheits-Updates für Windows XP mehr. Doch wie sieht es mit den Antivirenherstellern aus? Das deutsche Magazin c’t hat nachgeforscht. Die gute Nachricht: Die meisten unterstützen ihre Produkte für mindestens ein weiteres Jahr. Die schlechte: Für Sicherheit kann dennoch nicht garantiert werden.
Als Erstes endet der Support für Microsoft-Kunden. Security Essentials wird zeitgleich mit dem Support-Ende von Windows XP eingestellt. Für XP-Nutzer gibt es also weder Produkt-Updates noch neue Signaturen. Ebenfalls dieses Jahr endet der Support für Esets NOD32 Antivirus. Eset will die Software noch bis Ende Jahr unterstützen. Avira will seinen AntiVirus noch genau ein Jahr laufen lassen. Das heisst, ab dem 8. April 2015 ist auch hier Schluss.
Auch bei Kaspersky (Anfang 2015) und McAfee (Ende 2015) werden die Programme ins nächste Jahr hinein unterstützt. AVG (Ende 2016) und F-Secure (10. September 2016) sind sogar noch ein Jahr länger dabei. Einige Hersteller richten sich nicht nach festen Daten, sondern nach individuellen Lizenzen. Avast und G Data unterstützen ihre Versionen so lange, bis die Lizenz dafür abgelaufen ist. Bei Avast sind dies 3 Jahre, bei G Data 2 Jahre ab dem Zeitpunkt der Aktivierung.
Kein Ende des XP-Supports ist bei Panda, Symantec und Bitdefender geplant. Bei Panda sind nach wie vor ein Drittel der Nutzer auf Windows XP unterwegs. Daher macht ein Support-Ende wenig Sinn. Symantec wird bei den Produkt-Updates zurückschrauben, jedoch Signaturen weiter ausliefern. Bitdefender will Windows XP «so lange wie nötig» unterstützen.
Gefahr trotz Anti-Virus
Trotz des weiteren Supports raten die Antivirenhersteller dazu, auf ein neueres Betriebssystem umzusteigen. Hersteller, die nur neue Signaturen liefern, warnen davor, sich komplett auf diese zu verlassen. Ohne die aktuelle Software sei der Schutz möglicherweise nicht ausreichend. McAfee und AVG bemerken zudem, dass sie stellenweise Hilfe von Microsoft benötigen. Diese können sie für Windows XP nicht mehr anfordern.
Bitdefender und Trend Micro gehen zudem davon aus, dass nach dem Support-Ende eine Welle von Attacken auf Windows-XP-Nutzer niedergehen wird. Für Kriminelle gibt es dann eine Quasigarantie, dass die gefundenen Sicherheitslücken in Windows nicht mehr geschlossen werden. Spätestens, wenn die Anbieter von Flash- und Java-Modulen das Betriebssystem nicht mehr unterstützen, werde es äusserst gefährlich.
Entwickler | Software | Signatur-Updates bis |
---|---|---|
Avast | Antivirus 2014, Internet Security 2014, Premier 2014 | Ende der Lizenzlaufzeit |
AVG | AntiVirus 2014, Internet Security 2014 | Ende 2016 |
Avira | AntiVirus, Protection Suite | 8. April 2015 |
Bitdefender | Antivirus Plus, Internet Security, Total Security | «so lange wie nötig» |
Eset | NOD32 Antivirus 7, Smart Security 7 | Ende 2014 |
F-Secure | Anti-Virus 2014, Internet Security 2014 | 10. September 2016 |
G Data | AntiVirus 2015, Internet Security 2015, Total Protection 2015 | Ende der Lizenzlaufzeit |
Kaspersky | Anti-Virus 2014, Internet Security 2014, Pure 3.0 | Anfang 2015 |
McAfee | AntiVirus Plus 2014, Internet Security 2014, Total Protection 2014 | Ende 2015 |
Microsoft | Security Essentials | 8. April 2014 |
Panda | AntiVirus Pro 2014, Internet Security 2014, Global Protection 2014 | Kein Ende in Planung |
Symantec | Norton AntiVirus, Norton Internet Security, Norton 360 | Kein Ende in Planung |