Das Tolle an einer FritzBox: Topmodelle wie die Fritz!Box 7390 vereinen WLAN-Router, Telefonanlage und DECT-Schnurlosbasis in einem Gerät, bieten übersichtichliche Konfigurationsoptionen und überzeugen meistens mit sehr guter WLAN-Performance. Die meisten Fritz!Box-Modelle verfügen über ein integriertes Modem. Haben Sie das Glück, bei einem Provider zu sein, bei dem Fritz!Box als All-in-One-Router konfiguriert werden kann, können Sie zum Beispiel Features wie Remote Wake-on-Lan nutzen. Viele Provider kochen allerdings oft ihre eigene Suppe mit vorkonfigurierten Routern. Auch in diesem Fall haben Sie mit der Fritz!Box als starken WLAN-Partner flexible Positionierungsmöglichkeiten.
Die Fritz!Box als Access Point einrichten
Sie sitzen in der Stube und haben zuwenig WLAN? Sie können Provider-bedingt das integrierte Modem der Fritz!Box nicht nutzen? Dann richten Sie doch die Fritz!Box als Access Point ein.
Da selbst Profis hie und da mit dieser Konfigurationsart bei der Fritz!Box Mühe haben, geben wir Ihnen im Folgenden ein Beispiel:
Ausgangslage: Es gibt schon einen Router
Sie haben einen Hauptrouter und wollen nun die Fritz!Box als flexiblen WLAN-Access-Point einsetzen:
Sie nehmen die Fritz!Box am besten kurz vom Strom, verbinden einen PC nur über ein einziges Netzwerkkabel mit einem LAN-Port der Fritz!Box – der PC oder das Notebook sollte dabei nicht mit dem Internet verbunden sein – schliessen die Box wieder am Strom an und warten ca. 1-2 Minuten.
Im Browser rufen Sie die Fritz!Box mit der IP 192.168.178.1 auf. Manchmal dauert es ein ein Weilchen, wenn die Fritz!Box soeben neu gestartet wurde. Zunächst gehen Sie zur Option System, dann zu Ansicht und setzen das Häkchen bei Expertenansicht aktivieren.
Nun gehen Sie zum Menüpunkt Internet -> Zugangsdaten. Dieser Menüpunkt kann sich von Firmware zu Firmware ein bisschen unterscheiden, ist aber meist hier zu finden. Wählen Sie Internetzugang über LAN 1, weil Sie die vorhandene Internetverbindung im Netzwerk (über die Fritz!Box) mitbenutzen: Auch diese Option sollte selektiert werden.
DHCP ausschalten
Den DHCP schalten wir aus, weil von zwei Routern im Netzwerk höchstens einer DHCP verwenden darf. Das passiert automatisch, wenn Sie im Bereich Zugangsdaten der Fritz!Box eine manuelle IP-Adresse zuweisen. Als manuelle IP-Adresse sollten Sie eine IP nehmen, die noch nicht vergeben ist. In diesem Beispiel entnehmen wir dem DHCP-Adressbereich des Hauptrouters, dass beispielsweise die IP-Adresse 192.168.1.8 noch frei wäre.
Zurück zur Fritz!Box: Nun vergeben wir der Fritz!Box eine manuelle IP-Adresse, welche nicht von einem anderen Gerät im Netzwerk verwendet wird: in diesem Beispiel 192.168.1.8 – als primären und sekundären DNS-Server und Gateway die Adresse des ZyXEL-Routers (192.168.1.1).
Mehr Flexibilität dank Access-Point-Einrichtung
Der «Konfigurations-PC» kann jetzt wieder von der Fritz!Box getrennt werden. Die Fritz!Box wird per LAN (in diesem Fall) mit einem ZyXEL-Router verbunden und sollte ab sofort unter der neuen IP 192.168.1.8 im Netzwerk aufrufbar sein. Verwenden Sie ein sich über mehrere Switches erstreckendes kabelgebundenes LAN, haben Sie nun natürlich flexiblere Positionierungsmöglichkeiten mit der Fritz!Box. Schliessen Sie die Fritz!Box zum Beispiel ganz einfach an einem beliebigen Switch an.
PC über das Internet starten
Möchten Sie, immer auf Ihre Fritz!Box zugreifen und PCs aus Ihrem heimischen Lokal-LAN aufwecken? Dafür muss zunächst sichergestellt werden, dass der PC immer über dieselbe (öffentliche) IP-Adresse aus der Ferne erreichbar ist. Um diesen Dienst nutzen zu können, muss die Fritz!Box als Router genutzt werden.
Dynamic DNS einrichten
Mithilfe eines dynamischen Namensservice (Dynamic DNS) können Sie sicherstellen, dass ihr Zielrechner immer unter einer festen URL erreichbar ist. Für Dynamic DNS gibt es diverse Anbieter, die eine solche Umleitung als Dienstleistung anbieten. Einer von ihnen ist Dyndns.org (Dyndns ist leider mittlerweile kostenpflichtig) oder noip.com.
DynDNS in der Fritz!Box einrichten
Gehen Sie auf auf die Benutzeroberfläche der Fritz!Box, aktivieren Sie unter dem Menüpunt Ansicht «Experteneistellungen anzeigen», gehen zum MenüpunktInternet, dann auf Freigaben und setzen bei Dynamic DNS benutzen ein Häkchen.
Konto-Angaben übertragen
Im Dropdown-Menü des Dyndns-Eingabefeldes geben Sie nun die Zugangsdaten des DynDNS-Anbieters ein. Dieses Menü kann sich von Fritz!Box zu Fritz!Box leicht unterscheiden. In der Regel geben Sie nun einfach die neu festgelegte DynDNS-Adresse mit Loginname und Passwort vom DynDNS-Konto ein.
Anschliessend klicken Sie auf Übernehmen und die Fritz!Box sollte nun unter dem neuen Hostnamen von aussen erreichbar sein. Überprüfen können Sie das zum Beispiel auf die Schnelle über Ihr Smartphone über die 3G-/4G-Verbindung.
Netzwerkkarte des PCs
Für das eigentliche Wecken (respektive für Wake-on-LAN) sind noch ein paar Einstellungen am Netzwerkadapter des PCs erforderlich. So gut wie jede aktuelle Netzwerk-Karte unterstützt WoL. Damit der PC sich über Wake On LAN starten lässt, muss der Netzwerkadapter des PCs mit Strom versorgt sein beziehungsweise immer am Netzwerkkabel hängen. Dazu muss in der Energieverwaltung des Netzwerkadapters noch eine Einstellung vorgenommen werden.
Energieverwaltung des Netzwerkadapters
Suchen Sie im Windows-Gerätemanager nach dem Eintrag des Netzwerkadapters. Im Reiter Energieverwaltung muss ein Häkchen bei der Option Gerät kann den Computer aus dem Ruhezustand aktiveren gesetzt sein. Je nach Netzwerkkkarte könnte auch die Option Nur Magic Packet kann Computer aus dem Ruhezustand aktivieren erscheinen. In diesem Fall setzen Sie auch bei diesem Eintrag ein Häkchen. Das Motherboard Ihres Systems muss ausserdem den ACPI-Standard unterstützen, was aber die meisten aktuellen Motherboards beherrschen.
Die Devise gilt: Probieren geht über Studieren. Es gibt auch diverse Apps wie zum Beispiel Wake On Lan für Android, um testhalber Magic Packets einem ausgeschalteten Zielrechner zuzuschicken. Wenn alles klappt, die als Haupt-Router eingerichtete Fritz!Box von aussen erreichbar ist und der Rechner sich lokal über Wake-on-LAN starten lässt, sollten Sie von extern jederzeit Ihren Rechner starten können.