Die Volltextsuche unter Windows war schon immer ein Trauerspiel. Dank genialer Gratis-Tools können Sie auf die Windows-eigene Suchfunktion verzichten.
Die Windows-Suche ist in den Fähigkeiten relativ stark beschränkt. Eine Suche nach Dateinamen klappt zwar noch, aber schon bei der Volltextsuche stösst man öfter mal an Grenzen. Wie Sie dennoch die Windows-eigene Suchfunktion benutzen können und dank einiger Einstellungen noch etwas verbessern, haben wir in diesem anderen Artikel beschrieben.
Aber bei der Volltextsuche in PDF-Dateien ist für die Windows-Suche endgültig Schluss. Auch andere Suchoptionen sind nicht so leicht zugänglich, etwa eine Kombination von Erstellungszeitraum, Dateigrösse sowie -typ und Dateiinhalt. Um den Windows-PC mit diesen Suchfunktionen auszurüsten, können Sie zu zwei Gratisprogrammen greifen; von denen Sie eines vielleicht sogar schon haben.
SearchMyFiles von NirSoft
Die bekannte Freeware-Schmiede NirSoft bietet haufenweise enorm nützliche kleine Werkzeuge an. Zwar gibts die alle nur mit englischsprachiger Bedienoberfläche, sie sind optisch meist nicht besonders hübsch, aber sehr funktionell, werbefrei und kostenlos. Das Tool SearchMyFiles ist eines davon.
Laden Sie es von der NirSoft-Webseite herunter. Die Download-Links für die 32-Bit- und 64-Bit-Versionen finden Sie dort am unteren Ende der Webseite. Achten Sie darauf, die richtige Version zu erwischen. Wenn Sie nicht sicher sind, nehmen Sie die 32-Bit-Version; also jene, bei der ausser «Download SearchMyFiles» nichts steht.
Sie erhalten eine Zip-Datei. Öffnen Sie die Datei, schieben aber das Fenster mit dem Zip-Inhalt mal kurz beseite. Erstellen Sie an einem gut auffindbaren Ort einen neuen Ordner, in dem Sie portable Apps versammeln. Das sind Programme, die wie SearchMyFiles keine eigentliche Installation brauchen. Zum Beispiel unter C:UsersIhrNamePortApps. Erstellen Sie dort drin einen Ordner namens SearchMyFiles und öffnen Sie ihn. Kopieren Sie nun den Inhalt der Zip-Datei in den neuen SearchMyFiles-Ordner. Ziehen Sie eine Verknüpfung zu SearchMyFiles.exe in Ihre Taskleiste und heften das Programm dadurch dort an. Starten Sie es.
Das Fenster «Search Options» erscheint. Im Ausklappmenü oben hätten Sie nebst «Standard Search» beispielsweise auch ein «Duplicates Search» für die Suche nach Dubletten. Bei «Base Folders» geben Sie einen oder mehrere Ordner an, von denen aus gesucht werden soll. Sie müssen Unterordner nicht extra mit angeben, denn die durchsucht SearchMyFiles standardmässig. Sie können hingegen bei «Excluded Folders» einen Ordner (oder mehrere) angeben, die das Tool nicht durchsuchen soll.
Im Feld «Files Wildcard» definieren Sie die Dateinamen oder Dateitypen. Zum Beispiel «*.doc*» für alle Dateien mit Endung .doc oder .docx. Bei «Subfolders Wildcard» könnten Sie eingrenzen, welche Zeichenfolge in den Namen der zu durchsuchenden Unterordner enthalten sein sollen. Bei «Exclude Files» könnten Sie noch bestimmte Dateien ausschliessen.
Darunter finden Sie noch weitere spannende Optionen. Für die Volltextsuche ist natürlich «File contains» am interessantesten. Greifen Sie zu «Text» und geben Sie hier einen oder mehrere Begriffe ein, die in der Datei vorkommen müssen. Wichtig: Wenn Sie mehrere Begriffe eingeben, trennen Sie diese per Komma ab und aktivieren Sie «Search multiple values». Sie könnten zum Beispiel auch «Case Sensitive» aktivieren, damit das Tool ausdrücklich nach der benutzten Gross/Klein-Schreibweise sucht. Nicht zuletzt gibts Möglichkeiten zur Suche nach Dateiattributen und nach Zeiträumen, in denen die Dateien erstellt («Created»), geändert («Modified») oder zuletzt auf sie zugegriffen («Accessed») wurde.
Starten Sie den Suchvorgang mit Start Search. Über die rechte Maustaste lassen sich entweder die gefundenen Dateien öffnen oder deren Speicherordner, sie lassen sich im Explorer anzeigen, löschen oder umbenennen.
SearchMyFiles ist toll – aber auch es versagt beim Durchsuchen von PDFs.
Volltextsuche in PDF-Dateien
PDFs sind eigentlich das häufigste Dateiformat bei archivierter Korrespondenz. Unzählige Bedienungsanleitungen kommen ebenfalls als PDFs daher. Auch manche Bücher oder Zeitschriften gibt es als PDF. Ausgerechnet jenes Format lässt sich weder mit Windows-Bordmitteln noch mittels SearchMyFiles durchsuchen.
Aber auch da gibt es Abhilfe: Sie können entweder den «PDFlib TET PDF IFilter» nachinstallieren, um der Windows-eigenen Suche das Durchsuchen der PDF-Inhalte beizubringen. Alternativ greifen Sie einfach zum Adobe Reader. Der hat nämlich eine brauchbare Suchfunktion für PDFs.