Auch unter Linux-Distributionen wie Ubuntu haben Sie die Option, Ihr Google Drive als Netzlaufwerk einzurichten und langfristig mit einem virtuellen Onlinedatenträger zu arbeiten. Das Ganze basiert auf dem FUSE Dateisystem, welches Sie in wenigen Schritten in Ihr System integrieren können. Und wie Sie dazu vorgehen, erfahren Sie in der folgenden Anleitung.
Bedingungen für Google Drive
Zuallererst benötigen Sie ein Google-Konto. Wenn Sie über eine E-Mail-Adresse mit dem Suffix Gmail verfügen oder auf YouTube bewerten und kommentieren können, dann haben Sie dies bereits. Andernfalls müssen Sie sich zunächst direkt bei Google registrieren.
Haben Sie die Daten Ihres Google-Kontos parat? Dann können Sie dazu übergehen, Ubuntu auf Google Drive vorzubereiten. Dafür benötigen Sie die kostenlose Applikation FUSE, die Sie folgendermaßen installieren:
Öffnen Sie ein Terminal-Fenster.
Schalten Sie eine neue Paketquelle mit
sudo add-apt-repository ppa:alessandro-strada/ppa
frei.
Aktualisieren Sie die Paketquellen mit
sudo apt-get update
Installieren Sie FUSE mit
sudo apt-get install google-drive-ocamlfuse
Verbindung zu Google Drive authorisieren
Geben Sie direkt im Anschluss in dem bereits geöffneten Terminal-Fenster den Befehl
google-drive-ocamlfuse
ein. Es öffnet sich Ihr Webbrowser, der Sie zu Google führt.
Im ersten Schritt ist es notwendig, dass Sie sich mit Ihren Daten in Ihr Google-Konto einloggen.
- Darauf folgend werden Sie darüber informiert, dass Sie im Begriff sind, einer Applikation zu erlauben die Verwaltung von Ihrem Google Drive zu übernehmen. Bestätigen Sie dies mit der Schaltfläche „Zulassen“.
- Gleich darauf müssen Sie die Verknüpfung zwischen der Applikation gdfuse und Ihrem Google-Konto abschließend mit „Zustimmen“ bestätigen.
Wichtig: Haben Sie allen Informationsblättern zugestimmt? Dann warten Sie, bis in Ihrem geöffneten Terminal-Fenster folgender Hinweis erscheint: „Access token retrieved correctly.“
Netzlaufwerk in Ubuntu einrichten
Zu guter Letzt müssen Sie einen neuen Ordner auf einem lokalen Datenträger anlegen, der stellvertretend für Google Drive steht. Ich empfehle Ihnen hierfür Ihr Home-Verzeichnis.
Ich habe dafür einen Ordner namens Google angelegt. Dieser muss nun noch als Schnittstelle bestimmt werden.
Öffnen Sie dazu ein Terminal-Fenster und geben Sie den Befehl
google-drive-ocamlfuse /home/BENUTZERNAME/Google
ein. Hinweis: Natürlich müssen Sie die Parameter auf Ihr System anpassen.
Tipp: Klicken Sie den Ordner mit der rechten Maustaste an, haben Sie die Möglichkeit, diesen als Lesezeichen für den schnellen Zugriff in Ihrem Dateimanager zu integrieren.
Arbeiten mit Google Drive als Ubuntu Netzlaufwerk
Alles was Sie in Ihrem angelegten und verknüpften Ordner speichern, ändern oder löschen, wird in der Cloud synchronisiert.
Wie in Ubuntu üblich, muss ein Datenträger nach jedem Systemstart eingehängt werden. Bevor Sie also Ihr Netzlaufwerk in Anspruch nehmen können, müssen Sie ein Terminal-Fenster öffnen und dieses mit dem Befehl
google-drive-ocamlfuse [Ihr Pfad]
mounten.
Hinweis: Sobald Sie Ihr Google Drive Netzlaufwerk in Ubuntu eingebunden haben, bleibt die Verbindung so lange bestehen, bis Sie die Linux-Distribution herunterfahren. Möchten Sie die Verbindung zu Google schon eher beenden, geben Sie den Befehl
fusermount -u [Ihr Pfad]
in ein Terminal-Fenster ein.
Falls Sie möchten, dass Google Drive automatisch in Ubuntu eingehängt wird, navigieren Sie in das Menü „Startprogramme“.
Sascha: In Ubuntu Programme in den Autostart laden. kilobyte.bplaced.net (05/2016).
Dort angekommen erstellen Sie einen neuen Eintrag und hinterlassen den Befehl
google-drive-ocamlfuse /home/USERNAME/Google
Faktencheck: Vor- und Nachteile von Google Drive unter Ubuntu
Der Cloudservice von Google bietet Ihnen als Ubuntu-Benutzer viele Vorteile:
- Ein umständliches Einloggen über den Webbrowser ist nicht mehr nötig.
- Volle Verwaltung des Webspeichers über den Dateimanager.
- Installation auf mehreren Systemen möglich, beispielsweise auf dem Desktop-PC und auf dem Laptop.
Sie sollten beim Verwenden dieses Clouddienstes jedoch immer beachten, dass Google nichts zu verschenken hat. Ich empfehle Ihnen deshalb, wichtige Dateien niemals offen zu speichern. Eine einfache Alternative dafür wären beispielsweise passwortgeschützte ZIP-Archive.